Süßkartoffel-Quinoa-Pilz Patties und das gesündeste Gemüse der Welt
Dieses Rezept ist nährstoffhaltig und geschmacklich ein Kracher! Es ist außerdem vegan und glutenfrei. Und ich bin heilfroh, dass ich den Blog und deshalb meine Notizen und Fotos habe, sonst hätte ich die Zusammenstellung längst wieder vergessen.
Es ist zufällig zustande gekommen und der tatsächliche Aufwand am Tag des Geschehens war mickrig, weil ich alle Zutaten eingefroren oder vom Vortag übrig hatte. Und so würde ich es um Zeit zu sparen wieder machen. Quinoa koche ich immer gleich für zwei Tage, gerne mit bis zu ¼ gelber Linsen im Anteil. Das klappt wunderbar im gleichen Topf. Die nicht verwendete Portion Quinoa-Linsen-Mischung friere ich ein oder verkoche sie spätestens am nächsten oder übernächsten Tag weiter.
Süßkartoffeln verwende ich gegart oder gebacken in allerhand Rezepten, das werdet ihr hier noch merken. Ich bereite sie daher immer in größeren Mengen zu und friere sie püriert und portionsweise in Tüten ein. Abends brauche ich sie und das Quinoa dann nur aus dem Tiefkühler in den Kühlschrank zu legen und fertig sind sie für den nächsten Tag.
Die braunen Champignons hatte ich noch vom Vortrag. Mit Knoblauch angedünstete Pilze schmecken immer gut, über der Nudelsoße, zu Antipasti, mit Grünkern, da fällt mir genug ein. Auch von ihnen dünste ich immer gleich die ganze Packung an und verwende den Rest am nächsten oder übernächsten Tag für etwas anderes. Damit ich sie besser weiterverwenden kann, schneide ich sie in Scheiben und nur die hier erforderte Menge wird anschließend kleingehackt.
Somit bleibt nur noch die Patties zu Formen (das Wort Laibchen ist nicht so meins), sie beidseitig anzubraten, die Avocado zu schneiden und Bohnen darauf zu verteilen. Über den Rest der Bohnen freut sich am nächsten Tag meine cremige Tomatensauce mit weißen Bohnen zu der statt Garnelen auch die Pilze passen. Voila, das nennt man effektives Kochen!
Hier würde ich euch jetzt das Rezept verraten. Aber damit würde ich euch allerhand zu den Nährstoffen der Süßkartoffel vorenthalten. Und ihr werdet froh sein die zu kennen, da bin ich mir ganz sicher!
Von den vielen, vielen Vorteilen Quinoas habe ich schon hier geschwärmt. Die Süßkartoffel esse ich eigentlich erst, seitdem Claire zugefüttert wurde. Sie mochte sie von Anfang an, weil sie so angenehm süßlich schmeckt. Sie lässt sich besonders vielfältig einsetzten, erhält gegart oder gebacken eine tolle weiche Konsistenz und macht schön satt. Was die Knolle allerdings wirklich drauf hat, war mir bis vor Kurzem nicht bewusst. Die Liste ist unheimlich lang, ich versuche sie für euch runter zu brechen.
Die Süßkartoffel wurde vom CSPI (Zentrum für Wissenschaft im Interesse der Öffentlichkeit) als nährstoffreichstes Gemüse ausgezeichnet. Das muss man sich mal im Mund zergehen lassen – und ich hatte sie bis zu meinem 28. Lebensjahr noch nie gegessen?!
Also gut, kurz und knackig, oder so kurz es eben geht: Süßkartoffeln enthalten in beachtlichen Mengen Mangan, Kupfer, Kalium, Eisen, Magnesium, und die Vitamine B2, B6, H, E, sowie Folsäure. Die Schale enthält außerdem außerordentlich viel Caiapo. Letzteres reguliert das Blutbild, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel, insbesondere auch nachweislich bei Diabetes II Patienten. Sie hilft dem Körper mit Asthma, Arthritis, Gicht, Entzündungen und (Dauer-)Stress umzugehen. Die Knolle wirkt vorbeugend gegen Zellalterung, Schlaganfälle, Arteriosklerose, Alzheimer, Grauen Star, Rheuma, Parkinson, Krebs wie Darmkrebs. Besonders die Schale enthält viele Ballaststoffe, die satt machen, Heißhunger (auch auf Süßigkeiten) vorbeugen, und die Verdauung fördern. Damit ist die Süßkartoffel mehr als doppelt so gesund wie die hiesige weiße Kartoffel, mit der sie übrigens nicht verwandt ist. (Die enthält im Gegenteil in und unter der Schale Lectin, das schlecht für die Verdauung ist. Besonders Kinder dürfen die grünen oder knubbeligen Stellen der Kartoffel nicht essen, für die sind diese giftig.)
Gelagert wird die Süßkartoffel bei Zimmertemperatur, möglichst nicht länger als ein, höchstens zwei Wochen, weil sonst die Nährstoffe schwinden. Da sie in vielen Regionen der Welt angebaut und dort bei erforderlichen Temperaturen gut gelagert werden kann, ist sie bei uns glücklicherweise das ganze Jahr zu haben.
Zusammen mit den Qualitäten der Avocado, die unserem Körper unter anderem hilft, die tollen Nährstoffe der anderen Lebensmittel bis zu doppel so gut aufzunehmen, den Nähr- und Ballaststoffen der weißen Bohnen, die wiederum durch den Schuss Zitrone besonders aktiviert werden und gemeinsam mit den gelben Linsen viel Eiweiß spenden, ist das ein genial gutes und leckeres Rezept. Als ich es erstmalig gekocht habe, hatte ich von der Wirkung der Zutaten im Zusammenspiel ehrlich keine Ahnung!
Süßkartoffel-Quinoa-Pilz Patties und Avocado, für 2 Personen
Inspiriert von A House in the Hills
Die Mengenangaben zu Quinoa und Linsen beziehen sich auf die rohen Zutaten. Gekocht benötigt man hier insgesamt etwa 200g.
Kochzeit von Quinoa und Linsen: 20 Minuten
Garzeit der Süßkartoffel: ca. 15-20 Minuten, alternativ am Stück 1 Stunde backen und aus der Schale lösen, nicht kochen
Weitere Zubereitungszeit: 20 Minuten
Einkaufsliste
1 kleine Süßkartoffel (300g)
40g Quinoa, ich nehme hierfür meistens weißen
15g gelbe Linsen (etwa 1 gehäufter EL)
1 Hand voll braune Champignons oder andere Pilze wie Shitake
½ reife Avocado
3-4 EL weiße Bohnen aus der Dose oder dem Glas, ohne Zusätzen von Aromen
1 kleine Zwiebel
natives Kokosöl (z.B. geruchfreies von Rapunzel) oder Olivenöl
Zubereitung
Die Süßkartoffel ungeschält in 2cm kleine Würfel schneiden und im Dampfgareinsatz etwa 15-20 Minuten garen. Die jetzt butterweichen Stücke mit einer Gabel zerdrücken oder pürieren.
Quinoa in einem Sieb heiß abwaschen. Zusammen mit den Linsen in der 2 ½ fachen Menge Wasser in einem beschichteten Topf zum Kochen bringen und 20 Minuten leise köcheln lassen. Die Flüssigkeit soll gänzlich aufgesogen sein.
1 Hand voll Champignons klein hacken. 1 kleine Zwiebel würfeln und in ½ TL Kokos- oder Olivenöl glasig dünsten. 1-2 geriebene oder zerdrückte Knoblauchzehen dazugeben und mit 1/2TL Thymian und Salz würzen. Die Mischung kurz weitergaren, bis die Pilze weich sind, von der Herdplatte nehmen und pfeffern.
Champignons mit Süßkartoffelpüree, Quinoa und Linsen in einer Schüssel durchmischen. Mit Salz, Pfeffer und ein paar Tropfen Zitrone abschmecken.
Eine beschichtete Pfanne mit ½-1 TL Kokos- oder Olivenöl erhitzen. Je einen gehäuften EL der Masse in der Pfanne zu Patties formen, dafür den Löffel verwenden. Alternativ Patties mit feuchten Händen formen. Die Patties langsam und bei nicht zu großer Hitze beidseitig anbraten, bis sie Farbe bekommen. (Sonst brennt der bereits angedünstete Knoblauch an und wird bitter). Dabei vorsichtig wenden, der „Teig“ ist weich. Womöglich muss das in zwei Fuhren geschehen.
½ Avocado dünn in Scheiben schneiden. Die weißen Bohnen in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser vom Dosenwasser befreien. Die Avocadoscheiben auf zwei Tellern verteilen, die Patties darauf legen und die Bohnen darüber streuen. Ein paar Tropfen Zitrone darauf träufeln. Und so richtig genießen!
Wer seinem Kinder unter zwei Jahren kein Quinoa geben möchte (warum lest ihr hier), kann alternativ Grünkern verwenden. Da Quinoa eine größere Klebekraft hat, ist das aber am Besten geeignet. Mit Hirse hat es bei mir nicht funktioniert, da bräuchte man ein Ei im Teig.
Solltet ihr die Patties im Ofen ausbacken, erzählt mir bitte wie es gelungen ist!
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Liebe Veronika, na wenn das mal kein Superfood ist! 🙂 Quinoa, Süßkartoffeln, Linsen, Avocado, Kokosöl… alles in einem Gericht, wow! Das hört sich so gesund und lecker zugleich an, das muss ich demnächst mal ausprobieren. Hab dank und noch einen schönen Sonntag! Liebe Grüße, Theresa
Liebe Theresa, und es ist sooo lecker!
Gerade gekocht und ich hätte bald die ganze Masse ohne braten verputzt ! Ist echt total lecker !!!!!
So geht es mir auch immer 😉 Ich freu mich!
Hallo Veronika,
die Patties haben es uns angetan und sind fester Bestandteil unseres Speiseplans geworden!
Allerdings gestaltet sich das Braten immer sehr schwierig weil sie bei mir immer irgendwie sehr weich sind.
Heute habe ich daher mal was neues ausprobiert:
Deinem Rezept habe ich etwas Kichererbsenmehl und ein Ei beigemischt und das ganze dann in Mini Guglhupfformen ca. 15 Minuten bei 180 Grad im Backofen gebacken!
Die Konsistenz der Küchlein war ganz wunderbar- nicht zu fest und nicht zu weich! Und ganz und gar nicht fettig wie beim braten!
Liebe Heike,
das ist ja mal eine obercoole Idee! Bei mir funktioniert das mit dem Wenden zwar gut (hängt wohl davon ab, wie gut der Quinoa die Flüssigkeit aufgesogen hat und ob man eine gut beschichtete Pfanne hat?). Aber gerade die Mini-Küchlein sind bestimmt für Kleinkinder besonders spannend 😉
Dank dir und viele Grüße zurück!!
Veronika
Total lecker! Wir haben die Pattys von Herzen genossen. Gut, dass ich von vorneherein die doppelte Menge an „Teig“ gemacht hatte 😉
Danke für deinen schönen Blog.
Herzliche Grüße
Tally
Liebe Veronika,
ich habe die Idee von Heike aufgegriffen und habe unter meine Masse 3 gut gehäufte EL Kichererbsenmehl gemischt umd dann mit Hilfe von 2 Esslöffeln Nocken geformt und auf dem Backblech gebacken. Ein paar davon habe ich vorher in Sesam gewälzt. Und was soll ich sagen, sehr lecker und sehr schnell weg. Kam bei meinen Männer besser an als Falafel, da total saftig und ich konnte mir das lästige Fritieren sparen. Ichh hatte nur 2 El Sesamöl mit dem Backpinsel auf den Nocken verteilt.
Viele Grüße
Anja
Ps: jetzt backe ich erstmal eine doppelte Portion von deinen Brownies fürs Betriebsfest morgen. Die Vanillesauce gab es schon am Samstag zu Wackelpudding aus Agaranta und dem Abtropfsaft von Himbeeren… Von Provamel gibt es seit einiger Zeit Mandelmilch nur aus Mandeln und Wasser, die ist super lecker und perfekt dafür wenn ich mal wieder keine Mandeln eingeweicht habe.
Liebe Anja,
das ist eine großartige Idee! Ui jetzt habe ich Lust, die „Patties“ nachzumachen! 🙂
Alles Liebe
[…] Wer mehr über die süßen Kartoffeln und ihre gesunden Inhaltsstoffe lernen möchte, klickt rüber zum Blog von Veronika: LINK. […]