Kürbis, Kürbis, Kürbis! Butternut Kürbis-Graupenauflauf
Kürbis! Kürbis ist so vielfältig einsetzbar, süß wie salzig. Letztes Jahr habe ich einige Kürbisrezepte fotografiert und den Blog dann doch erst einen Tag vor Weihnachten startklar bekommen, da war die Saison natürlich vorbei. Inwischen gefallen mir meine Kürbisfotos aus dem letzten Jahr nicht mehr. Übung erfordert eben Zeit und Ergebnisse, die auch mal in den Papierkorb wandern müssen. Ich übe natürlich immer noch! Wie gerne würde ich euch immer auch eine Geruchs- und Geschmacksprobe mitliefern! Hoffentlich bekommt ihr von diesen Bildern Lust – das Gericht ist nämlich so lecker!
Als Kombination mit Kürbis habe ich hier Gerstengraupen gewählt, die passen wunderbar, weil sie gut schmecken und nicht pampen, sie lassen sich aber auch sehr gut durch Dinkel ersetzen. Ich koche Getreide immer gleich für zwei Tage mit. Gerste und Dinkel lassen sich im Grunde ähnlich wie Reis einsetzen und freuen sich über leckere Soßen.
Die Soße ist in diesem Fall eine Tomatensoße, die ich ebenfalls für ein zweites Gericht der Woche mit koche, wenn ich nicht aus Bequemlichkeit ein fertig gewürztes Sugo-Glas wähle. Sowohl bei der Wahl des Sugo, als auch bei Tomatenwürfel aus der Dose oder einer Soße aus frischen Tomaten ist die Qualität der Tomaten absolut wichtig. Wenn ihr einmal ein Glas/eine Dose/ eine Tomatensorte gefunden habt, die toll schmeckt, also nicht zu säure-lastig ist, merkt sie euch! Einige Dosen-Tomatenwürfel sind hingegen wieder so sauer, dass es mich frustet, wie viel ich nachsüßen muss, um eine Balance zu schaffen. Ich süße dann mit Ahornsirup, Kokosblütendicksaft oder Kokosblütenzucker.
Auch Kürbis verwende ich an zwei oder drei Tagen anders, bis er aufgebraucht ist. Für uns drei ist er in der Regel einfach zu groß. Am nächsten Tag freue ich mich dann dafür über ein schnell gemachtes Essen! Für den Auflauf wird je nach Größe nur etwa die Hälfte oder ein Drittel eines Butternut-Kürbis benötigt, etwas mehr, wenn man auch schon klein gemachte Stücke in der Tomatensoße mitkochen möchte. Ein weiteres Drittel gebe ich als Ganzes, ungeschält mit der angeschnittenen Seite nach unten auf ein Backpapier oder eine Auflaufform und schiebe es mit dem Auflauf in den Ofen. Aus diesem Teil lässt sich am nächsten Tag eine schnelle Kürbissuppe z.B. mit Kokosmilch oder Kürbispüree mit Mandelmilch machen. Eine dritte Möglichkeit, den übrigen Kürbis zu verwerten, ist ihn geschält in kleine pommesartige Stücke zu schneiden, mit ein klein wenig Olivenöl, leckerem Salz und vielleicht auch Quendel oder Thymian zu mischen und mit zu backen. Die Kürbisstifte sind dabei bald fertig und müssen früher aus dem Ofen genommen werden, als der Auflauf. Sie sind eine tolle Gemüsebeilage für den nächsten Tag, können dann kurz in der Pfanne geschwenkt aufgewärmt werden. Was ihr mit ihnen noch anstellen könnt, verrate ich demnächst!
In meinem Hildegard von Bingen Post gehe ich auf die positive Wirkung von Quendel und Galgant ein, sie sind Gewürze, die ich neu für mich entdeckt habe, sehr gerne mag und häufig verwende. Alternativ für Quendel könnt ihr Thymian verwenden, alternativ für Galgant etwas (mehr) geriebenen Ingwer, Pfeffer, oder ihr lasst ihn weg.
Und wer tierische Produkte meidet, dem kann ich sagen, dass der Auflauf auch ohne Käse ganz fabelhaft schmeckt!
Überbackener Kürbis-Graupenauflauf
inspieriert aus dem Buch „Vegetarisch für jeden Tag“ von Kate McMillan
reicht für 2 Erwachsene und 1 Kleinkind
Ihr braucht:
100g Gerste* (Graupen oder entspelzte Gerste, wer Nackgerste verwendet, muss die Kochzeit entsprechend anpassen), wenn möglich über Nacht oder bis zu 24 Stunden eingeweicht und danach gewaschen, das erhöht die Nährstoffaufahme, ist aber nicht zwingend notwendig, alternativ Dinkel oder Schnellkoch-Dinkel
400ml Tomatensoße (das Rezept findet ihr weiter unten oder ein Lieblingssugo ohne Geschmacksverstärker und zugesetzen Zucker)
1/2 oder 1/3 Butternut-Kürbis, je nach Größe des Kürbis und der Auflaufform
evtl. etwas Olivenöl und Quendel
100g (Büffel)Mozzarella oder geriebenen (Schafs- oder Ziegen-) Käse
etwa 1 TL Ahornsirup
frischen Thymian oder Basilikum zum Anrichten
Und so wird’s gemacht:
Die Gerste für 25 Minuten in 250ml Wasser kochen, erst gegen Ende salzen oder entsprechend der Packungsanweisung minus 10 Minuten kochen. Danach auf einer Auflaufform verteilen.
Den Kürbis mit dem Sparschäler oder dem Messer schälen, mit einem Löffel entkernen und in bis zu 1cm dicke Scheiben schneiden. Mit einer minimalen Menge Olivenöl und Quendel vermengen, wenn die Tomatensoße nur Stellenweise auf das Gemüse geklekst wird. Das sieht dann hübscher aus, ohne dass der Kürbis austrocknet. Die Kürbisscheiben auf den Graupen drapieren und darauf die Tomatensoße kleks artig verteilen. Zum Schluss den geriebenen oder gewürfelten Käse obenauf schichten und den Auflauf bei 180 Grad Umluft in den vorgeheizten Ofen schieben. Fertig ist er nach etwa 20 Minuten. Wenn der Käse eine schöne Farbe angenommen hat, sollte auch der Kürbis gar sein. Die letzten paar Ofenminuten ein wenig Ahornsirup über dem Auflauf dizzeln und etwas frischen Thymian obenauf geben und mit backen oder nach der Backzeit frische Basilikumblätter darauf verteilen.
Für die Tomatensoße braucht ihr:
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
½ EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark (optional, damit dickt die Soße etwas besser ein)
400ml Tomatenwürfel aus der Dose oder frische, gewürfelte Tomaten, wahlweise mit heiße Wasser überbrüht und von der Schale entfernt
¼ TL frisch geriebenen Ingwer (gibt einen Kick aber sollte nicht herauszuschmecken sein)
½ TL Quendel, gemahlen, alterativ Thymian
½ TL Galgant, gemahlen (optional)
½ TL Rosmarin, getrocknet oder frisch
½ TL Basilikum, getrocknet
Salz (ich verwende Flor de Sal d’es Trenc Rosa)
frisch gemahlenen Pfeffer
1-3 TL Ahornsirup, Kokosblütendicksaft oder Kokosblütenzucker zum Abschmecken, je nach Säuregehalt der Tomaten
Und so wird’s gemacht:
Die Zwiebel kleinhacken und in ½ EL Olivenöl glasig dünsten, gegen Ende Knoblauch und Ingwer dazu reiben. Tomatenmark für 1-2 Minuten unterrühren, ohne dass es anbrennt und anschließend mit Tomatenwürfel auffüllen. Kräuter und Gewürze (außer Pfeffer) hinzugeben und die Soße 20-30 Minuten zugedeckt leise köcheln lassen, immer wieder umrühren. Mit Pfeffer und möglicherweise Salz und Ahornsirup, Kokosblütendicksaft oder Kokosblütenzucker abschmecken.
*Entspelzte Gerste ist von der Hülle entfernte Gerste und nicht mehr aus dem vollen Korn. Dafür ist Gerste dann aber sanfter zu verdauen und bei Verdauungsschwierigkeiten besonders geeignet. Nacktgerste hingegen ist ein vollwertiges Lebensmittel. Gerste enthält neben Mineralstoffen, Vitaminen und Eiweiß besonders auch Kieselsäure, das heißt Haare und Nägel werden gut versorgt. Ich verwende im Alltag beide Sorten. Online Bezug: entspelzte Gerste, Nacktgerste
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Wunderbar, der Butternut wartet seit geraumer Zeit dekorativ in der Obstschale platziert auf Verwendung. Gerste ist keine da – dafür Weizen. Und alles andere steht auch parat. Merci für die köstliche Inspiration!
Mmmmmmh, das sieht auch schon wieder so lecker aus!!! Superidee mit dem Kürbis auf den Graupen! Butternut ist auch einer meiner großen Lieben und bei Hildegard von Bingen sind wir ja sowieso vereint… Ich drück Dich!***
Sehr fein. Ich esse sehr gerne Graupen und Kürbis gab es dieses Jahr so viel wie noch nie;) Eine leckere Verbindung der Zutaten!
LIebe Grüsse,
Krisi
Hi! Hab gerade dein rezept getestet, allerdings mit gekochtem dinkel, den ich noch übrig hatte und büffelmozarella obendrauf – sehr lecker!! Und als dessert gibts gleich noch selbstgemachten schokopudding aus mandelmilch (mit datteln & kokosblütenzucker gesüsst)
Danke für die inspiration zu meinem abendessen :-).
Lg, claudia
Liebe Claudia,
das hört sich ganz fantastisch an!
Viele Grüße
Grandios! Ich bin echt begeistert von deinen tollen Rezepten! Die Schoki und der Kaiserschmarrn sind schon ins heimische Repertoire übergegangen und auch dieser Auflauf ist ein Top-Anwärter 😉 – auch mit Hokkaido köstlich!
Danke für deine Liebe und Mühe, die du in deinen bezaubernden Blog steckst!
Ach ist das toll! Ich freue mich!
Herzliche Grüße
Hallo,
Ich bin gerade am Stöbern in deinen Rezepten, die allesamt total lecker aussehen und es vermutlich auch sind…. Dieses Gericht mit Kürbis möchte ich am liebsten gleich machen. Ginge es auch, wenn ich die Graupen durch Quinoa oder Buchweizen ersetze?
Es müsste glutenfrei sein.
L.G. Conny
Liebe Conny,
absolut! Spontan würde ich eher Quinoa nehmen, weil da die Konsistenz besser passen könnte, aber Buchweizen ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Liebe Grüße und lass es dir schmecken!
Hallo liebe Veronika,
warum ich dir schreibe? Ich gehöre seit ungefähr drei Monaten zu deiner engagierten Leserschaft☺. Ich habe vor zwei Tagen dein Kürbis-Graupenauflauf gekocht und zusammen mit meinem fast dreijährigen Sohn 🙂 zum Mittag gegessen. In dem Moment dachte ich mir „..ich finde wirklich ganz toll, dass du uns neue Türe zu gesunden Rezepten öffnest, die ich vorher nicht kennengelernt habe oder für möglich gehalten habe“… ich war früher keine gute Köchin und bis heute auch nicht. Auf meinem Speiseplan gab es immer Nudeln, Kartoffel oder Reis. Als ich gesund kochen wollte, habe ich mir einige Bücher besorgt und fand ich z.B die vegane-Rezepte ziemlich aufwendig. Ich habe sofort aufgehört, ich müsste mich in dieser Welt der neuen Zutaten zurechtfinden, und war ich langsam überfordert. Dann habe ich zum Glück dein Blog und meine Inspiration gefunden. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass es normal und gar nicht so schwer ist sich gesund zu ernähren und dass es vor allem schmeckt! Danke dafür und mach bitte weiter so! PS. als spanisch Muttersprachlerin aus Chile, entschuldige bitte falls mein Deutsch nicht so perfekt sein sollte ☺, Liebe Grüße
Katty aus Nürnberg
Liebe Katty, danke für SO ein schönes Feedback!
Herzliche Grüße
Liebe Veronika,
Seit nem guten Monat lese ich hier mit, habe deine Bücher (und das dritte ist vorbestellt) und schon so einiges gebacken und gekocht. Himmel, ist das alles toll und lecker! Eben gab es diesen Auflauf und der kam bestens an bei mir und den Nachbarskinder! Mein eigener Zwerg wird ihn dann heute Abend bekommen, der macht gerade die Kita unsicher.
Vielen Dank für die Inspirationen! Klappt fast immer alles super. Allein am Kaiserschmarren muss ich noch arbeiten. Der bleibt bei mir sehr flach und farblos.
Liebe Grüße aus Wandlitz,
Gretel