Quinoa-Antipasti Salat und warum Quinoa so gut für uns ist
Es ist spät, ich sitze vor einem weißen Blatt, tippe, lösche, tippe, lösche. Ich bin offensichtlich noch ziemlich ungeübt darin, Anfänge für meine Rezept-Texte zu finden. Oder es liegt an dem heutigen Star des Beitrags, für den ich einfach keine passenden Superlative finde. Ich müsste mich überschlagen! Einfach raus damit: Quinoa, wie konnte ich dich früher nur nicht kennen?
Ich liebe Quinoa. Es ist ein derart nährstoffreiches Gewächs und dabei so vielseitig einsetzbar. Quinoa ist eine Kulturpflanze, die schon die alten Imker ähhhm Inka (später geändert, das passiert, wenn man nachts schreibt…) als Hauptnahrungsmittel zu sich nahmen, voll von Magnesium, Zink, Kalzium, Phosphor, Kupfer, Mangan, den Vitaminen B, C und E und allen 9 Aminosäuren. Sein Eiweißgehalt ist mit 15 Prozent beachtlich und der Fettgehalt sehr gering, dafür aber besonders wertvoll. Ich sagte ja, ich überschlage mich!
Gerade Vegetarier oder Veganer lieben Quinoa, weil es eine tolle pflanzliche Eiweißquelle ist. Menschen mit Glutenunverträglichkeiten finden hierin eine hervorragende Alternative zu unseren Getreidesorten. Wer häufig Migräne hat oder Magnesiummangel, viel Sport treibt, schwanger ist oder sich oft schlapp fühlt, dem wird Quinoa genauso empfohlen. Freunde der Low-Carb Ernährung sind mit Quinoa bestens bedient. Kurz gesagt, Quinoa ist ein reines win-win Lebensmittel.
Quinoa lässt sich im Grunde wie Reis verarbeiten, heißt daher auch Inkareis: Heiß abwaschen um Bitterstoffe zu entfernen, 20 Minuten in der 2 1/2-fachen Menge Wasser (Milch oder Kokosmilch) köcheln und 5 Minuten quellen lassen. Es lässt sich als sehr gut verdauliche Sättigungsbeilage einsetzten, dabei ist es gar kein Getreide, sondern gehört zur selben Familie wie z.B. der Spinat.
Dass man mit einer kohlehydratarmen Ernährungsweise gut abnimmt, ist ja ein alter Hut. Ich bin nur immer kläglich daran gescheitert, weil ich einfach nicht satt genug wurde. Von Quinoa kann man essen bis der Arzt kommt, zu jeder Tages und Nachtzeit und es ist garantiert ein Hauptgewinn! Es zählt praktisch wie Gemüse, und zwar so ziemlich wie das Gesündeste von allen.
Zu kaufen gibt es Quinoa in Bioläden, Weltläden und Reformhäusern, als Mehl und im Müsli, als leckeres Knäckebrot und eben als Körner, bei uns in weiß, schwarz, rot oder Tricolore-Packungen. Ich finde, unterschiedliche Rezepte verlangen nach unterschiedlichem Quinoa, für Einsteiger empfehle ich aber rotes Quinoa. Der Geschmack ist sehr angenehm und mild. Weißes, oder Tricolore-Quinoa hat einen ganz leicht bitteren Beigeschmack und ist daher nicht jedermanns Fall. Mit kräftigeren Gewürzen kombiniert, verschwindet der Bittergeschmack aber auch.
So und jetzt kommen wir zum Haken, den es leider wohl gibt. Für Kinder unter zwei Jahren wird Quinoa leider nicht empfohlen. Das bittere Saponin ist nämlich giftig, für uns Erwachsene völlig unbedenklich, zumal schon vor dem Verkauf abgewaschen, für die Kleinen aber eben nicht. Zumindest sagt das die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). International wird das ganz anders gesehen, in anderen Ländern gibt es unzählige Rezepte und Artikel zum Thema Quinoa für Babys. Einige Kinderärzte sprechen sich auch bei uns für Quinoa aus, besonders wenn es Glutenunverträglichkeiten gibt. Ich gebe euch diese Information so mit und ihr entscheidet selbst oder besprecht das mit eurem Kinderarzt. Ich habe Claire sehr wohl hin und wieder Quinoa gegeben.
Und jetzt zu meinem Rezept, das ich sehr, sehr gerne mag. Nicht nur ist es eine Augenweide, es ist auch schnell gemacht. Und himmlisch! Quinoa habe ich noch vom Vortag oder bereite es schon morgens zu und lasse es im Topf bis mittags auf seine Weiterverwendung warten. Die Antipasti habe ich – wie letzte Woche beschrieben – auch schon vorbereitet fertig oder ich nehme mir dafür eben noch ein paar Minuten Zeit. Alles andere ist Kombinationssache. Mein Mittagessen soll mich richtig satt machen, also gibt es davon entweder eine große Portion (ja ich weiß, dann ist es kein Antipasti mehr, aber mir war so nach diesem Titel) oder dazu ein Stück Steak (spätestens jetzt ist mein Mann im Ess-Himmel!) oder ich mache etwas mehr Marinade, mische sie mit zusätzlichem Quinoa und gebe das Gemisch unter den Salat, damit ich mehr vom sättigenden Quinoa esse, ohne den schönen Anblick zu zerstören.
Ich bin wirklich sehr gespannt, ob euch dieses Rezept auch so gut gefällt!
Quinoa-Antipasti Salat für zwei Erwachsene als Hauptgericht oder für vier als Beilage oder Vorspeise
Einkaufsliste
Soll das Gericht ein Hauptgericht werden, ergeben 30g rohes Quinoa etwa eine Tasse gekochtes Quinoa. Für eine Vorspeise reichen auch 4 EL davon. Die Menge entscheidet ihr (siehe oben).
1 Aubergine
1 halbe kleine gelbe und eine halbe kleine grüne Zucchini
4 EL bis eine Tasse nach Packungsanleitung gekochtes, leicht gesalzenes rotes Quinoa
1 Hand voll Rucola
1 kleines Stück weicher Ziegenkäse
1 Knoblauchzehe
3-4 EL Zitrone
Salz, Olivenöl, Ahornsirup, mittelscharfer Senf, Kapern
wahlweise bunte Kresse
Zubereitung
1-2 Hände von diesem Grillgemüse, bestehend aus Aubergine und Zucchini, kurz in einer Pfanne mit ½ TL Ahorsirup schwenken.
Oder 1 Aubergine klein schneiden und in 1,5 EL Olivenöl 3 – 5 Minuten anbraten. Eine kleine geschnittene Zucchini einige weitere Minuten mit anrösten, bis das Gemüse weich ist. Alles salzen und kurz vor Schluss eine kleine geriebene oder zerdrückte Knoblauchzehe mit braten. ½ TL Ahornsirup untermischen und das Gemüse beiseite stellen.
Für das Dressing 1 EL Olivenöl, 3-4 EL Zitrone, 1 TL Ahornsirup, ½ TL mittelscharfer Senf, 1 EL gehackte Kapern und Salz vermischen
1 Hand voll Rucola waschen, trocknen und am äußeren Rand eines Serviertellers anrichten. Das gebratene Gemüse in die Mitte des Tellers geben (zuvor wahlweise Quinoa mit etwas Marinade vermischt darunter platzieren). 4 EL gekochten Quinoa stellenweise über den Salat streuen. Ebenso mit etwas bunter Kresse verfahren und das Dressing über dem Gericht, vor allem über dem Rucola verteilen. Abschließend weichen Ziegenkäse mit den Fingern über dem Gericht zerbröseln.
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Hi Veronika,
ich liebe Quinoa :)! Am liebsten mische ich die mit Amaranth und verwende (indonesische) Soja Sauce um sie geschmacklich vorzubereiten.
Liebe Berty, das hört sich gut an! Amaranth koche ich auch gerne. Kannst du mir das Besondere indonesischer Sojasoße verraten? Alles Liebe!
Liebe Veronika,
ich habe vor vielen Jahren Quinoa gekauft, gedünstet und pur gegessen. Damals hat er mich wohl nicht sooo umgehauen, sonst wäre er nicht in Vergessenheit geraten.
Aber so liebevoll zubereitet, wie du ihn hier anbietest, das sollte ich wirklich wieder versuchen!
Ein schönes Wochenende euch!
(Claire ist wirklich eine süße Maus, genieß es, sie sind so schnell groß! Aber süß bleiben sie..)
Cheriechen
Liebes Cheriechen,
probier ihn unbedingt nochmal! Es kommt wirklich auf die Zubereitung an. Pur sind wir hier auch nicht so der Fan von Quinoa. Ich freue mich, dass du hergefunden hast!
Die Sojasoße kannst du in fast allen Asia shop kriegen, die ist viel dicker von Konsistenz her als normale (z.B. japanische) Sojasoße, und auch viel süßer. Ansonsten kann man auch zu normale Sojasoße honig zugeben. Ob man es mag, ist sicherlich geschmack sache 🙂
Schmeckt bestimmt!!
Nach Tip von Babba hier mal vorbeigeschaut. Gefällt mir super! Und Danke für das schöne Rezept!
Oh wie schön! Ich freue mich!
Sieht toll aus und wird ganz gewiss nachgekocht!! Waren es tatsächlich die alten Imker oder die alten Inka, die Quinoa schon kannten oder schätzten? Bisher verband ich immer eher Südamerika als Bienenväter mit dem Wunderkorn 😉
Haha, genial!!!! Erwischt!!! Ich lach mich schlapp! Ja, ja, sowas passiert, wenn man mitten in der Nacht schreibt 😉 Liebe Grüße!
Liebe Veronika,
Ich bin schon seit einiger Zeit ein Riesen-Fan Deiner Schwester. Über Ihren Blog bin ich heute auf Dich gestoßen. Ihr scheint ja eine Wahnsinns-Familie zu sein! Ich finde Deinen Blog einfach super und möchte unbedingt ein paar Rezepte ausprobieren. Meine Kinder lieben Pfannkuchen und die werden jetzt ersetzt. Ich bin sehr gespannt, was Du uns noch so zeigst! Liebe Grüße, Anja
Liebe Anja, über so viel Lob freue ich mich riiiiiiesig! Von meiner Schwester kann man auch nur Fan sein! Alles Liebe
Danke für das tolle Rezept – muss ich glaich ausprobieren 😉 Heute hatte ich mal eine Kombi aus Quinoa, rote Linsen und Kokosmilch gemacht – auch leckerrrr 😉
lg Susanne
Oh ja super! Zumal man Quinoa und Linsen gleich im selben Topf kochen kann. Lecker!
Hallo Veronika, ich bin auch über den Blog deiner Schwester auf deinen Blog gekommen und finde es hier sehr interessant. Vor allem, weil ich gerne noch ein paar ‚Kilos gesund abnehmen möchte 😉 Ich freue mich schon auf neue Rezepte von dir!
LG Jutta
Liebe Jutta,
dann hast du mit diesem Blog eine Punktlandung gemacht! Wie schön!
Ein wundervoller Beitrag! Ein großes Kompliment an dich Veronika: Einzigartig wie du es schaffst Rezepte so spannend, eloquent und informativ zu verpacken. Ich lerne bei jedem Rezept viel Neues, entdecke dinge, von denen ich vorher noch nie gehört habe und sie sind alle nach meinem Geschmack. Ich glaube ich habe meinen Lieblingsblog gefunden. Mal sehen wo ich Quinoa hier in Wien finde. Danke für dieses tolle Rezept!
Liebe Veronika, (ich lache immer noch über die Imker), Quinoa steht bereit, allerdings habe ich mir überlegt, eine süße Variante zu machen: mit Quark und Früchten als Auflauf. Was sagst du dazu?
Haha, ja, ja! Ich auch 😉
Super! Quinoa lässt sich ganz toll auch süß verkochen! Erzähl mir dann wie es gelungen ist!
Ich hab heute mit großen Interesse Deinen Blog durchforstet. Bin auch gleich losgedüst und hab mir einiges besorgt…Quinoa kannte ich nicht. Dieses Rezept habe ich gleich nachgekocht und meine Männer waren begeistert….super lecker. In Zukunft möchte ich nun auch einiges an der Ernährung ändern. Wie sehen denn deine Brotaufstriche aus? Das würde mich interessieren.
Liebe Grüße Ines
Am schnellsten und ein grpßer Favorot: Avocado! Etwas Salz, vielleicht mit Tomatenscheiben oder Ziegenfrischkäse aber auch ganz pur lieben wir das, sie sätigt langanhaltend und versorgt den Körper bestens! Auch schön sind Aufstriche von Zwergenwiese (Streich) auf Sonenblumenkernbasis. Ich glaube, „Kräuter-Tomate“ kommt ohne Rohrzucker aus. Dazu Paprikastücke auf’s Brot schmeckt gut! Natürlich selbstgemachten Humus. Der Rezeptwunsch ist vermerkt 😉 Wie schön, dass du hergefunden und ich dich angesteckt habe!!!
Das Rezept klingt super und wird definitiv nachgemacht. Ich bin neu auf deinem Blog und schon total verliebt <3 Hab noch nicht viel gestöbert, aber schon jetzt möchte ich dir sagen, dass dein Blog genau das ist was ich gesucht habe. Ich ernähre mich vegan und vollwertig. habe drei Kinder die nicht vegan, aber vollwertif ernährt werden. wir lieben Quinoa. Auch mein 13monatiges Mädchen. Was die DGE empfiehlt ist mir ziemlich schnuppe. Die empfehlen viel, wenn die Überweisung stimmt. Es wird seinen Grund haben, dass andere Menschen in anderen Kulturen gesünder und weniger übergewichtig sind als wir und es dort solche Empfehlungen nicht gibt. Amaranth wird übrigens auch nicht empfohlen.
Ich freu mich auf jeden Fall hier zu sein.
Liebe Brida,
ich freue mich auch, dass du hier bist und so ein nettes Kommentar hinterlassen hast!
Liebe Grüße
Coole Fotos und das Rezept hört sich auch lecker an. Muss ich möglichst bald ausprobieren!
Philipp
Danke Philipp!