In der Weihnachtsbäckerei mit Claire, mein Zucker-Hero des Jahres und unsere Mandelausstechkekse

In der Weihnachtsbäckerei mit Claire, mein Zucker-Hero des Jahres und unsere Mandelausstechkekse

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Diesen Eintrag zu schreiben und in meinem diesjährigen Weihnachtsgruß zu veröffentlichen ist mein Weihnachtsgeschenk an mich. Wie es sich anfühlt, nach wochenlangem Rumtüfteln mit meinen „Werken“ öffentlich zu gehen, das kann sich keiner so schnell vorstellen. Obwohl diesen Blog bisher kaum einer kennt – nicht einmal alle meine Familienmitglieder – liebe ich ihn bereits. Es macht so viel Spaß beim Kochen daran zu denken, wer sonst noch alles Freude mit den Rezepten und Ideen haben könnte, sie kreativ in Szene zu setzten und mit meinem wenn auch nur bisschen Wissen abzulichten (nein, so hübsch eingedeckt dinieren wir selten, wäre auch fatal so wie Claire manchmal noch Teller wirft). Jetzt wird es spannend – gefällt es euch? Kocht ihr das ein oder andere nach? Kommt ihr mich hier wieder besuchen? Ich habe noch so viel in Petto, ich freue mich riesig darauf!

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Ich bin in Weihnachtsstimmung wie viele Jahre nicht. Das liegt an Claire und daran wie ihre Augen funkeln, wenn sie all die Lichter in den Straßen, Dekorationen in den Schaufenstern, Weihnachtsbäume in ihren Büchern sieht. Ihre Art „Ho, ho, ho“ zu sagen, wenn sie einen Weihnachtsmann sieht, ist zum Anbeißen! Wir hören Rolf Zukowskis bunten Adventskalender und die Lieder des Philharmonischen Kinderchors Dresden rauf und runter und haben unseren ersten Weihnachtsbaum. Weil es so Spaß macht, sogar schon eine Woche vorab. Er ist nur dezent mit Tannenzapfen und einigen wenigen Anhängern geschmückt, so dass ihn Claire jederzeit an – und um dekorieren kann ohne dass etwas kaputt geht und wir Weihnachten bei ihren Großeltern noch eines draufsetzten können.

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Auf das gemeinsame Backen mit ihr habe ich mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd. Ich hatte aber auch Respekt davor und war mir nicht sicher, ob ich mich mit ihren 21 Monaten schon daran trauen soll. Aber wie könnte ich nicht, sie liebt es zu liebt backen! Zu Nikolaus gab es ein Backset, so haben wir jetzt beide ein Nudelholz.

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Wichtig war mir, dass sie sowohl am Teig, als auch an den fertigen Zutaten schnabulieren kann, ohne dass ich beim Zusehen schon ihr Bauchweh spüre und ihren Zuckerspiegel hochschnellen sehe. Sie kennt ja nach wie vor – außer wir sind einmal zu einem besonderen Anlass zum Kuchen eingeladen – keinen Haushaltszucker und schon gar nichts Picksüßes. Ob es einen Berg Mehl am Fußboden und in der ganzen Wohnung verteilt geben würde, da war ich auch gespannt. Ich hingegen wollte für mich selbst außerdem nur so viel Fett im Teig, wie unbedingt nötig.

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Schlussendlich hatten wir mehrfach einen Heidenspaß! Ein paar Dinge sind für’s Backen mit Kleinkind aber dennoch gut zu wissen:
. Ich achte darauf, dass Claire (und übrigens auch ich) vorher schön satt von der Hauptmahlzeit sind, dann zieht  sie von alleine eine Bremse, wenn sie rohen Teig verzehrt bzw. lässt sich besser davon abhalten, wenn ich es für genug erachte.
. Ich ziehe ihr gleich etwas an, was hinterher in die Wäsche kann.
. Ich setzte Claire auf die Arbeitsfläche, dann kann sie mir das Mehl nicht in der ganzen Wohnung verteilen.
. Eine Küchen-Staubsaugaktion wird im Anschluss eingeplant, dann frustrieren mich Malheurs gar nicht erst.
. Ebenso ein Bad für alle Beteiligte.
. Den Teig herzustellen, vermehrt auszurollen und auszustechen erfordert Ausdauer, die sie nur bis zu einem gewissen Punkt hat. Ich stelle mich gleich darauf ein, dass wir gemeinsam vielleicht nur ein halbes Blech schaffen und ich nachher alleine den Rest mache. Oder mein Mann da ist und sie bespaßt, während ich weiterbacke. Das sind übrigens die Momente in unserer Wohnküche, die ich am allermeisten liebe: Die beiden spielen und kichern, während ich koche – mein persönlicher Himmel auf Erden!
. Oder ich habe kein Problem damit, dass sie unterdessen mit dem Mehl spielt als gäbe es kein morgen. Das kann dann schon mal so aussehen:

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Was die Butter/ das native Kokosöl im Teig betrifft, hätte ich mir weniger zu brauchen erhofft. Ich habe mehrfach daran getüftelt und feststellen müssen: Der Teig wird ohne einfach zu brüchig. Einen Teil konnte ich aber durch Mandelmus austauschen. Mandeln sättigen und ihr Fett soll so gesund sein, dass es hilft, das übrige eingenommene Fett unverwertet auszuscheiden.

Statt Zucker verwende ich Datteln (sie sind GENIAL nährstoffreich!) oder einen meiner Produkt-Heros auf der Liste meiner diesjährigen Entdeckungen: Kokosblütenzucker. Kokosblütenzucker ist eines der nährstoffreichsten Zuckerarten und geht, anders als normaler Zucker, langsamer ins Blut und hält dessen Zuckerspiegel den Tag über konstant. Haushaltszucker macht deshalb so süchtig, weil er schnell ins Blut rast, den Zuckerspiegel stark ansteigen lässt und im Anschluss weit in den Keller fallen lässt, was das Bedürfnis nach mehr Zucker weckt, um den Zuckerspiegel erneut auszugleichen – ein Teufelskreis!

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Unsere nährstoffreichen Mandelausstechkekse, schmecken nicht nur zu Weihnachten, ergeben 1 ½ Blech

Das Rezept ist abgewandelt vom Magazin „Schrot und Korn“. Ich verwende weniger Butter, alternativ natives Kokosöl, außerdem Mandelmus, weniger Kokosblütenzucker oder Datteln, Mandeln statt Haselnüssen und ein Ei statt Sojamehl.  Wem die Menge des Butteranteils nicht so wichtig ist, nimmt 150g Butter und kein Mandelmus. Wer es lieber richtig süß mag, nimmt 100g Kokosblütenzucker oder hinterher ( Rohr-) Puderzucker.
Kokosblütenzucker erhält ihr in gut sortierten Bioläden (in denen ihr es vielleicht auch bestellen könnt) oder hier.
Geeignete, frische, saftig-süße Datteln erhält ihr im orientalischen Supermarkt, im türkischem bzw. iranischem Geschäft um die Ecke oder am türkischen Marktstand. Sie lagern sich am besten gut verpackt im Kühlschrank und halten dort mehrere Monate. Wer Datteln nicht weich bekommt, weicht getrocknete für 30 Minuten in Wasser ein, lässt sie gut abtropfen und verarbeitet sie dann im Mixer oder mit der Gabel zu Püree.
Mandelmus bekommt ihr bei dm, im Reformhaus oder im Bioladen.

Einkaufsliste
1 Ei (laut Originalrezept funktioniert als vegane Alternative 1 EL Sojamehl, glattgerührt mit 1 EL Wasser)
100g gemahlene Mandeln
200g Dinkelvollkornmehl, eine Mischung mit hellem Dinkelmehl oder ausschließlich helles Dinkelmehl (Typ 630 oder 1050)
120g weiche Butter oder flüssig gemachtes natives Kokosöl
30
g Mandelmus hell oder dunkel, alternativ mehr Butter oder Kokosöl
70g weiche, entsteinte Datteln oder 70g Kokosblütenzucker (100g für ganz Süße)
1 TL Zimt,
1 Prise Salz
o
ptional Fruchtgelee und (Rohrohr-)Puderzucker

Zubereitung
1 Ei, Butter oder natives Kokosöl und Mandelmus (dessen Öl setzt sich im Glas oben ab, also vorher gut durchrühren) mit Datteln (entkernt und mit der Gabel ausgiebig zu Brei zerdrückt) oder Kokosblütenzucker mit dem Handrührer cremig schlagen.
Geriebene Mandeln, Salz und Zimt hinzufügen und erneut verquirlen. Langsam das Dinkel- oder Dinkelvollkornmehl unterrühren. Die Masse mit den Händen verkneten bis ein glatter Teig entsteht.  Den Teig zugedeckt 1-2 Stunden kalt stellen.
Den Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche etwa 4mm dünn ausrollen. Besonders gleichmäßig wird es, wenn ein Backpapier auf den Teig gelegt wird, ehe das Nudelholz zum Einsatz kommt.  Plätzchen ausstechen und die Formen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Den Ofen vorheizen und die Kekse bei 160 Grad Umluft 10-12 Minuten backen bis sie leicht Farbe annehmen (Der Teig ist von vornherein schon dunkel und wird beim Backen eher heller. Vereinzelt bekommen die Kekse aber braun-gebackene Stellen. Evtl. probehalber eines zerbrechen und sehen ob es durch ist, bevor sie zu dunkel und bitter werden.)
Optional die fertigen Kekse mit Fruchtgelee bestreichen und zusammenkleben bzw. mit Rohrpuderzucker bestreuen.

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Dieses Jahr habe ich Lust mir mit der Geschenkverpackung besonders Mühe zu geben und eine Nachtschicht eingelegt. Die Inspiration dafür habe ich von Kandee. (Ist ihre Lebkuchenhauverpackung nicht super süß? Schade, dafür war die Nacht einfach nicht lang genug.) Ich freue mich schon auf all die funkelnden Kinderaugen!

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Frohe, leckere und schöne Weihnachten!!!

 

 

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